„Überdies bin ich immer fester davon überzeugt, daß die Musik ihrem Wesen nach nichts ist, was man in eine traditionelle und festgelegte Form gießen könnte. Sie setzt sich aus Farben und Rhythmen zusammen.“

– Debussy

Als ich begann Klavier zu unterrichten, hatte ich mir fest vorgenommen, nicht in die Fußstapfen meiner früheren Lehrer zu treten. In den meisten Fällen sind es für mich keine guten Erinnerungen. Der Unterrichtsstil des reinen “Auf-Fehler-Reagierens”, führte nur zu Stress und Unsicherheit und in meinem Fall sogar zu einer extremen Vorspielangst. Leider ist diese Art des Instrumentalunterrichts auch heutzutage noch gang und gäbe.

close up shot of maple leaves on a piano
Ich wollte es anders angehen. Spielerisch ohne Druck. Jahrelang suchte ich dabei nach dem perfekten Lehrbuch, nach der perfekten Methode, um eines Tages zu realisieren, dass es sie nicht gibt, die PERFEKTE METHODE, denn jeder Schüler ist anders. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Jeder hat einen anderen Charakter, jeder hat einen anderen Musikgeschmack.

Wenn wir jedem Schüler von Anfang an das gleiche Lehrbuch vorsetzen und ab der ersten Stunde den Schülern beibringen nach Noten zu spielen, ist früher oder später Stress und Frust vorprogrammiert. Sie lernen zwar das Instrument zu bedienen, doch das Gespür für Musik und Rhythmus, sowie ein technisch lockeres Spielgefühl rückt dabei in den Hintergrund.

Mir wurde eins über die Jahre immer klarer. Die Schulung des Gehörs ist das wichtigste überhaupt. So habe ich mich mit vielen Methoden auseinandergesetzt. Orff, Dalcroze, Kodaly und Edwin Gordon. Sie haben alle eins gemeinsam. Aufbau von Rhythmik und Tonalität durch Singen, Musizieren und Bewegung. Nur wer Musik innerlich hört und Rhythmus spürt, kann diese auch ohne Stress mit guter Technik am Klavier umsetzen.

So ist mein Unterricht eine Mischung aus unterschiedlichsten Methoden. Nebst Zeit am Klavier, gestalte ich den Unterricht mit trommeln, singen und bewegen. Das Notenlesen komplett anfangs zu ignorieren ist jedoch meiner Meinung nach auch nicht der richtige Weg. So unterrichte ich Theorie und Notenlesen unter anderem spielerisch mit selbst entworfenen Spielen.

Mein Ziel ist es nicht in schnellstmöglicher Zeit Klaviervirtuosen zu kreieren, sondern einen nachhaltigen, kreativen Klavier- und Musikunterricht zu gestalten, der auf jeden Schüler eingeht.